Textfassung

St. Michael

Kirchenstr. 18

erarbeitet von Rafaela Strähle 2015

St. Michael

(Foto W. Mennel)

Die einschiffige Saalkirche mit vorgesetztem Chor ist als Beispiel für Rokoko-Kirchen in Schwaben zusehen. Der Turm der Vorgängerkirche wurde erhöht und eine geschweifte Haube aufgesetzt.

Zur Frühgeschichte der Pfarrei und ihrer Kirche gibt es keine genaueren Erkenntnisse. Als erster Pfarrer wurde Berthold Sülchin im Jahre 1386 genannt. Jedoch ist leider wenig über die zwei vermuteten mittelalterlichen Bauphasen bekannt, die 1970/73 beim Umbau der Kirche gefunden wurden. Lediglich der untere Teil des Turmes blieb aus diesen Bauphasen erhalten.

Im 17. Jh. wurde der Innenraum der Kirche umgebaut; 1666 wurde die Kirche renoviert und erweitert. Da die Kirche baufällig war, wurde am 07.03.1751 mit dem Abbruch des alten Gebäudes begonnen. Den Auftakt für den Neubau bildete die Erhöhung des mittelalterlichen Turmes, der erhalten werden sollte.

Der Grundstein der neuen Kirche wurde am 05.07.1751 gelegt und die neue Kirche bis 1753 vollendet. Der Bau war ein Werk des Baumeisters Johann Martin Kraemer (21.11.1713 - 05.02.1752), Sohn des bekannten Baumeisters Simpert Kraemer aus Edelstetten.

Am 10.08.1753 wurde die neue Kirche von Herrn Weihbischof Franz X. Freiherr von Adelmann im Beisein der Reichsprälaten Joseph Seitz von Ursberg und Melchior Gast von Wettenhausen geweiht. Den Hochaltar, der dort im Jahr 1707 von Hugo Linder aufgestellt worden war, erwarb Pfarrer Friedrich Günzer aus der Abteikirche Roggenburg im Jahr 1751. Der Altar stand in Krumbach, jedoch nur bis 1775.

In den Jahren 1853, 1897/98 sowie 1970 wurde die Kirche außen weitere Male renoviert. Der Innenraum wurde 1972/73 umgestaltet, wobei auch die heutige Sakristei angebaut wurde. Außerdem arbeitete Diplom-Restaurator Johannes Amann aus Weißenhorn 2001/02 im Innenraum. 2003 wurde der 250. Weihetag der Kirche gefeiert. In diesem Zusammenhang wurden zwei Glocken erneuert. 2007/08 wurde letztmals die Außenfassade renoviert. Am Kirchturm wurde dabei rote Farbe verwendet. Zudem wurden zwei Glocken von den Familien Diem und Mayer gestiftet. St. Michael hat mit acht Glocken eines der größten Glockengestühle Schwabens.