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Altes Heimatmuseum

Heinrich-Sinz-Straße 5

erarbeitet von Tabea Becker 2015

AltesHeimatmuseum

(Foto T. Becker)

Es hat im zweiten Obergeschoss eine rekonstruierte Sukka, im Deutschen Laubhütte genannt.

1810 wurde von Jonas Landauer unter der Hausnummer 148 ein Wohnhaus mit Stall unter einem Dach errichtet. 1817 kaufte Leopold Israel Landauer die Plan-Nummer, auf der das Haus steht, für 1.500 Gulden. Der Sohn erbte 1855 das Haus von seinem Vater Leopold. 1882 kaufte der Pferdehändler Bernhard Neuburger das Haus, welcher bis zu seinem Tod 1925 Besitzer blieb. 1925 wurde Rosa Neuburger Eigentümerin. 1932 erbte deren Tochter Bertha Neuburger das Haus.

1938 erwarben das Bezirksamt Schwaben und die Stadt Krumbach das Anwesen von der letzten Eigentümerin, der Jüdin Bertha Neuburger, für 10.000 Reichsmark und stellten es dem Heimatverein Krumbach zur Verfügung. Alle bisher für ein Heimatmuseum gesammelten Gegenstände wurden dorthin gebracht, doch der Ausbau des Museums musste verschoben werden, weil der Zweite Weltkrieg die Planungen für die Einrichtung eines Heimatmuseums zum Erliegen brachte.

1950 eröffnete Generalkonservator Dr. J. M. Ritt im Rahmen des Schwäbischen Heimattags das Heimatmuseum. Vor der Eröffnung musste das Gebäude wegen einer mangelhaften Heizung, anderen baulichen Mängeln und einer nicht funktionierenden Alarmanlage renoviert werden. 1973 hatte man die Bestände teilweise neu geordnet und eine Innenrenovierung vorgenommen. Dann fand eine Neueröffnung des Heimatmuseums unter der Leitung des Heimatvereins, vertreten durch Dr. Dr. Viktor Sprandel, und des neuen Museumsleiters, dem Kunstmaler Otto Schorer, statt. 1976 wurde das Heimatmuseum gründlich renoviert und restauriert.

1993 richtete der Heimatverein im zweiten Obergeschoss im Zwerchgiebel nach dem Entwurf des damaligen ehrenamtlichen Museumsleiters Willi Fischer eine „Sukka“, im Deutschen „Laubhütte“ genannt, ein, die von dem Heimatmaler Otto Schorer bemalt wurde. Nach Ankauf des Nachbaranwesens „Zur Krone“ durch die Stadt Krumbach und den Landkreis Günzburg im Jahr 1998 wurde das Heimatmuseum in rund zweijähriger Bauzeit erweitert und neu gestaltet. Neuer Museumsleiter wurde Thomas Heitele M. A. aus Riedlingen/Donau.

Am 16. und 17.9.2000 wurde das neue „Mittelschwäbische Heimatmuseum” eingeweiht. Dies befindet sich neben dem Haus in der Heinrich-Sinz-Straße 5 auch in dem Haus in der Heinrich-Sinz-Straße 3. Das alte Heimatmuseum ist durch ein Verbindungsbauwerk erreichbar. Am 13.9.2003 wurde am Mittelschwäbischen Heimatmuseum der zweite Bauabschnitt, der das bereits bestehende Heimatmuseum betrifft, eingeweiht. Aktuell ist Anita Roth (Diplom-Museologin) Museumsleiterin.