Textfassung

Apostelkirche

Im Volksmund „Lindlkirche“ genannt

Burgauer Str. 24

erarbeitet von Josephina Sergienko 2015

Apostelkirche

(Foto M. Prautzsch)

Die Apostelkirche war die erste katholisch-apostolische Kirche in Deutschland; sie zeigt innen wie außen neugotische und viktorianische Stilelemente.

Die Wurzeln der sogenannten katholisch-apostolischen Glaubensbewegung liegen in Großbritannien und können bis in das frühe 19. Jh. zurückverfolgt werden. Am 4.7.1854 fand in Hürben erstmals eine Versammlung von apostolisch Interessierten im Haus des Rotgerbers Josef Miller statt.

Daraufhin bildete sich eine katholisch-apostolische Gemeinde (auch „Irvingianische Kirchengesellschaft“ genannt), die am 29.10.1863 den Grundstein für eine katholisch-apostolische Kirche in der heutigen Burgauer Straße legte. Die Grundfläche erhielt die Gemeinde durch eine Schenkung von Johann Müller gegen einen Aufpreis von 860 Gulden.

1865 wurde die Kirche im viktorianisch-neugotischen Stil fertiggestellt. In Deutschland war sie die erste ihrer Art. Sie wird im Volksmund bis heute als „Lindlkirche“ bezeichnet. Der erste Gottesdienst fand erst im Jahr 1871 statt, nachdem alle Bauschulden getilgt worden waren. 1886 erhielt die Kirche eine Orgel zum Preis von 1.941 Mark.

Bis 1966 wurde das Gebäude als katholisch-apostolisches Gotteshaus genutzt. Als sich jedoch die katholisch-apostolische Gemeinde in Krumbach und Hürben stark verkleinerte, wurde die Kirche an die evangelisch-lutherische Gemeinde von Krumbach übergeben. Das Barvermögen ging zu gleichen Teilen an die römisch-katholischen Kirchen und die evangelisch-lutherische Kirche von Krumbach. Die evangelische Gemeinde einigte sich darauf, der Kirche im Gedenken an ihre Entstehungsgeschichte den neuen Namen „Apostelkirche“ zu geben.

Fortan wurde das Gebäude als evangelische Kirche genutzt, bis es 1975/76 innen und außen umfassend renoviert wurde. Die zweite Grundsteinlegung sowie die Wiedereinweihung erfolgten im Jahr 1975.

Im Jahr 2000 fand ein weiterer Gottesdienst zur Wiedereröffnung der evangelisch-lutherischen Apostelkirche statt, nachdem zuvor zahlreiche weitere Renovierungsarbeiten vorgenommen werden mussten. Diese verursachten Kosten in Höhe von 250.000 DM.