Expertenfassung

Apostelkirche

Im Volksmund „Lindlkirche“ genannt

Burgauer Str. 24

erarbeitet von Josephina Sergienko 2015

Apostelkirche

(Foto M. Prautzsch)

Die Apostelkirche war die erste katholisch-apostolische Kirche in Deutschland; sie zeigt innen wie außen neugotische und viktorianische Stilelemente.

Geschichtliches

Die Apostelkirche wurde im Volksmund „Lindlkirche“ genannt.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 41 (Stichpunkt Nr. 530):

„diese Kirche wird später im Volksmund die „Lindlkirche“ genannt“

Die „Irvingianische Kirchengesellschaft Krumbach“ wurde 1854 ins Leben gerufen, als sich die ersten Interessierten an der apostolischen Glaubensrichtung im Haus des Rotgerbers Josef Miller in Krumbach einfanden.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 41 (Stichpunkt Nr. 530):

„04.07. [1854] findet im Hause des Rotgerbers Josef Miller die erste Versammlung der apostolisch[] Interessierten statt; es bildet sich eine Gemeinde, die sich „katholisch-apostolisch“ nennt.“

Die Ursprünge dieser Glaubensrichtung lassen sich in England bis ins erste Drittel des 19. Jh. zurückverfolgen. Begründet wurde sie unter anderem von dem Bankier Drummond. Die „Holy Catholic Apostolic Church“ hatte sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Christenheit neu zu gestalten und auf das, wie sie glaubten, baldige Erscheinen des Herrn vorzubereiten (messianisch-endzeitliche Glaubensrichtung).

Fischer, Willi: 140 Jahre „Lindl-Kirche“ in Krumbach, http://www.heimatverein-krumbach.de/aktivitaeten/Heimatgeschichte.html, aufgerufen am 22.10.2015:

„Die Wurzeln der katholisch-apostolischen Gemeinden Deutschlands liegen in England. Dort hatte sich im ersten Drittel des 19. Jh. um den Bankier Henry Drummond [...] die Holy Catholic Apostolic Church gebildet, eine Gemeinde, die sich ganz vom Heiligen Geist erfüllt glaubte und durch „Wiedererrichtung einer göttlichen Kirchenordnung" vor der nahen Wiederkunft des Herrn die gesamte Christenheit reformieren wollte.“

Missionare brachten die Glaubensbewegung nach Deutschland, wo sich die erste, auch katholisch-apostolisch genannte Gemeinde 1845 in Hamburg bildete.

Fischer, Willi: 140 Jahre „Lindl-Kirche“ in Krumbach, http://www.heimatverein-krumbach.de/aktivitaeten/Heimatgeschichte.html, aufgerufen am 22.10.2015:

„Die zwölf berufenen Apostel teilten die Welt zu Missionszwecken in Apostelbezirke ein und ihre Verkündigung trug alsbald Früchte. 1845 gab es die ersten katholisch-apostolischen Gemeinden in Hamburg.“

1862 entstand ein weiterer, ähnlicher Zweig, die sogenannte neuapostolische Kirchengemeinschaft.

Fischer, Willi: 140 Jahre „Lindl-Kirche“ in Krumbach, http://www.heimatverein-krumbach.de/aktivitaeten/Heimatgeschichte.html, aufgerufen am 22.10.2015:

„[Sie sahen] sich auch nicht im Stande neue Apostel zu berufen, als einige der ursprünglichen Amtsinhaber gestorben waren. Das führte 1862 zur Abspaltung der Neuapostolischen Kirche.“

Im Oktober des Jahres 1863 legte die katholisch-apostolische Gemeinde von Krumbach/Hürben den Grundstein für ihre Kirche.

Fischer, Willi: 140 Jahre „Lindl-Kirche“ in Krumbach, http://www.heimatverein-krumbach.de/aktivitaeten/Heimatgeschichte.html, aufgerufen am 22.10.2015:

„[D]er Grundstein zur „Lindl-Kirche", heute Apostelkirche, [wird] in der damals noch selbständigen Landgemeinde Hürben bei Krumbach am 29. Oktober 1863 gelegt“.

Das Grundstück im Wert von 860 Gulden erhielt man durch eine Schenkung von Johann Müller.

StAA, Kataster Krumbach Nr. 968 II, Renovirtes Grundsteuerkataster der Steuergemeinde Hürben, Hs. Nr. 73 1/3:

„Die Grundfläche nach umschriebener Zeichnis Nr. 124 und Urkunde de[s] kgl. Notars Högelmeier vom 30. Dezember 1864 von Johann Müller in Hürben danach Schenkung in Anschlag zu 860 Gulden (fl.) erhalten und im selben Jahr die Kirche nun erbaut“

Die im viktorianisch-neugotischen Stil erbaute Kirche wurde 1865 fertiggestellt.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 45 (Stichpunkt Nr. 572):

„Der Bau wird 1865 [...] im englischen Stil dieser Zeit der viktorianischen Neugotik [gefertigt]“

In ganz Deutschland war die Apostelkirche die erste ihrer Art.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 45 (Stichpunkt Nr. 572):

„das erste Kirchengebäude dieser Art in Deutschland“

Nach Tilgung sämtlicher Bauschulden fand 1871 der erste Gottesdienst in der Kirche statt.

Fischer, Willi: Privatarchiv, Ebd.: Vortrag zum Thema „Katholisch-apostolisch, was ist das eigentlich?“ vom 24.10.2003:

„dieser Kirchenbau [wurde] erst 1871 […] nachdem die Baukosten restlos bezahlt waren […] eingeweiht.“

Die Kirche erhielt 1886 eine Orgel.

Es bestehen in den Sekundärquellen bezüglich der Herkunft der Orgel Uneinigkeiten:
Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 53 (Stichpunkt Nr. 680):

„1886 [...] erhält die Kirche der katholisch-apostolischen Gemeinde […] erstmals eine Orgel von der Fa. Steinmeyer und Co., Nördlingen, zum Preis von 1.941,- Mark.“

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 300:

„Die Orgel ist 1886 von der Firma G.F. Steinmeyer & Co., Oettingen, als Opus 298 gebaut worden.“

Die Mitglieder der katholisch-apostolischen Gemeinde waren 1903 Miteigentümer der Kirche und des Grundstücks.

StAA, Kataster Krumbach Nr. 968 II, Renovirtes Grundsteuerkataster der Steuergemeinde Hürben:

„[D]ie jeweiligen Mitglieder der katholisch apostolischen Gemeinde in Krumbach, sog. Irwingianer, eines nicht rechtsfähigen Vereins, [sind] Miteigentümer zur gesamten Hand“.

Im Erneuerten Grundsteuer-Kataster Krumbachs erschien 1932 die amtliche Bezeichnung „Verein der Katholisch Apostolischen Gemeinde in Krumbach e. V. mit Sitz in Krumbach“.

StAA, Kataster Krumbach Nr. 968 IV, Erneuertes Grundsteuer-Kataster.

Bis 1965 wurde das Gebäude als katholisch-apostolisches Gotteshaus genutzt, jedoch verkleinerte sich die katholisch-apostolische Gemeinde in Krumbach und Hürben immer weiter.
In einer Vollversammlung wurde im August 1965 von der katholisch-apostolischen Gemeinde beschlossen, das Gebäude an die evangelisch-lutherische Gemeinde Krumbach zu übergeben. Bedingung war dabei, dass das Gebäude auch weiterhin als Gotteshaus genutzt werde. Das Barvermögen wurde zu gleichen Teilen der römisch-katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche geschenkt.

Grußwort von Unterdiakon Otto Bestler (Verein der Katholisch Apostolischen Gemeinde in Krumbach e. V. mit Sitz in Krumbach), abgedruckt 1976 [Privatarchiv Willi Fischer]:

„Nachdem unsere Gemeinde […] immer mehr zusammengeschmolzen war, hatten wir nach öfteren Beratungen den Entschluss gefaßt, dieses Gotteshaus der Evang.-Luth. Gemeinde Krumbach zu überlassen.“
„In unserer Vollversammlung am 8. August“
„Unser Wunsch war es, dieses Gotteshaus dem Zweck zuzuführen, dem es bisher gedient hat, nämlich der Kirche Jesus Christi.“

Die evangelisch-lutherische Kirche einigte sich darauf, der Kirche im Gedenken an ihre Entstehungsgeschichte den Namen „Apostelkirche“ zu geben. Das Gebäude wurde fortan (seit 1966) als evangelisch-lutherische Kirche genutzt.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 136 (Stichpunkt Nr. 1888):

„Die bisherige Lindl-Kirche erhält den Namen Apostelkirche“

Im Volksmund wurde und wird die Kirche bis heute auch als „Lindl-Kirche“ bezeichnet. Woher dieser Name stammt, ist nicht genau bekannt. Einige vermuten, dass er mit den Linden, die in der Nähe der Kirche stehen, zusammenhänge.

1975/76 wurde die Kirche renoviert. Die Planung und Bauleitung hatte der Ulmer Architekt Herr von Malsen inne.

Geleitwort von Pfarrer Wolfgang Storim, 1976:

„In den Jahren 1975 und 1976 wurde die Apostelkirche zu Krumbach in Schwaben außen und innen restauriert.“
„De[r] Architekt[] Herr v. Malsen, Ulm, [hatte] die Planung und Bauleitung“.

Die Arbeiten an der bereits einsturzgefährdeten Kirche waren sehr aufwendig. Da aber von allen Seiten eine große finanzielle Unterstützung geleistet wurde, war es trotz einiger Schwierigkeiten möglich, die Kirche im Sinne des Denkmalschutzes zu renovieren und ihr ursprüngliches Aussehen weitestgehend zu erhalten. Dabei mussten beispielsweise die Wände trockengelegt, das Fachwerk stabilisiert und der Dachreiter neu gefasst werden. Besonders die Wände der Kirche stellten ein Problem dar: Sie besaßen lediglich eine Dicke von 17 cm und waren daher sehr instabil. So erhielten die Wände ein Glasfasernetz, das Rissbildungen vorbeugen sollte, sowie einen unauffälligen, zartgrünen Anstrich. Die Holzteile im Innenraum der Kirche wurden größtenteils beibehalten und abgelaugt. Manche Holzteile wurden leicht angestrichen oder lasiert. Insgesamt versuchte man, die Kirche zu restaurieren, ihr früheres Erscheinungsbild aber beizubehalten.

Fischer, Willi: Privatarchiv, Geheft zur Apostelkirche, S. 7:

„Dank der überwältigenden Hilfe von vielen Seiten wurde es möglich, eine echte Restaurierung in Angriff zu nehmen. So konnte ein interessantes Baudenkmal in seiner ursprünglichen Gestalt wiederhergestellt und erhalten werden.“
„Zur Vermeidung weiterer Schäden war die gesamte Wandkonstruktion ringsum trocken zu legen.“
„[D]er Dachreiter [wurde] neu gefasst und das Kreuz mit einer Blattgoldauflage versehen werden“.
„Die umfangreichen Außenarbeiten konnten bei der nur 17 cm starken Wand nicht ohne Folgen für den Zustand des Innenraums bleiben. Die mit einem Glasfasernetz gegen Rissbildung im Putz geschützten Wände erhielten einen Anstrich.“

Fischer, Willi: Privatarchiv, Geheft zur Apostelkirche, S. 14:

„Holzteile, wie Türen und Emporenbrüstung, Lesepult und Opferstock, vor allem aber die Kanzel wurden abgelaugt und in bescheidenem Umfang farbig gefasst. Holzstruktur und feine handwerkliche Arbeit kommen nun unter der leichten Lasur schon zur Geltung.“

So wurde auch das Zum GlossarEwige Licht, das an die katholisch-apostolische Vergangenheit des Gebäudes erinnert, nicht herausgenommen.

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 14 [Privatarchiv Willi Fischer]:

„Das ewige Licht bleibt im Altarraum als Hinweis auf die kath.-apost. Vergangenheit der Kirche.“

Die Nebenräume des Gebäudes wurden ebenfalls neu eingerichtet: Seit der Renovierung stehen zum Beispiel ein kleiner Besprechungsraum, eine Toilette und die Sakristei zur Verfügung.

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 15 [Privatarchiv Willi Fischer]:

„Auch die Nebenräume des Gotteshauses wurden zweckdienlich hergerichtet. So steht links neben dem Eingang eine Toilette, gegenüber ein[] kleine[r] Gesprächsraum mit Archiv zur Verfügung. Die rechts an den Chorraum angebaute Sakristei […] kann für Proben, Kindergottesdienst oder Besprechungen […] genutzt werden.“

Finanzielle Unterstützung leisteten bei diesem Vorhaben beispielsweise einzelne Gemeindemitglieder, Firmen und auch die römisch-katholischen Pfarrgemeinden in Krumbach.

Geleitwort von Pfarrer Wolfgang Storim, 1976 [Privatarchiv Willi Fischer]:

„Unter den zuschußgewährenden Institutionen sei gedankt dem Bezirkstag von Schwaben und dem Kreistag von Günzburg, jeweils mit Herrn Dr. Simnacher an der Spitze, dem Landtag für Denkmalspflege in München, der Stadt Krumbach [...] und dem Stadtrat. Vor allem aber allen Gemeindemitgliedern, auch von den römisch-katholischen Pfarrgemeinden Maria Hilf und St. Michael, sowie den Bankinstituten und Firmen, die, alle in ihrer Weise, durch finanzielle Opfer oder auch [durch] praktische Mitarbeit dieses Werk vollendeten. In besonderer Weise gilt unser Dank den Herren der katholisch-apostolischen Vermögensverwaltung für Süddeutschland […], die mit ihrem Beitrag uns die unumgängliche Innenrenovierung überhaupt erst ermöglichten.“

1976 fand eine zweite Grundsteinlegung und anlässlich des Abschlusses der Arbeiten eine Wiedereinweihung am 9. Oktober statt.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika:: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 300:

„Zustandsbericht […] und Festschrift [werden] anlässlich der zweiten Grundsteinlegung von 1975“ herausgegeben.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 155 (Stichpunkt Nr. 2185):

„09.10 ist die Wiedereinweihung der Apostelkirche“

Daraufhin wurde die Kirche wieder als evangelisch-lutherisches Gotteshaus genutzt.

2000 fand ein weiterer Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche statt. Zuvor war die Kirche erneut renoviert worden, was nochmals Kosten in Höhe von etwa 250.000 DM verursacht hatte.

Gleich, Walter: Krumbach in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, Seite 190f (Stichpunkt Nr. 2738):

„18.11. wird mit einem Gottesdienst die Wiedereröffnung der Evangelisch-Lutherischen Apostelkirche gefeiert. Neben der Bekämpfung des Holzwurmes im Innern sind es vor allem umfangreiche Außenarbeiten (Putzerneuerung, Dachdeckungs- und Dämm-Maßnahmen), die vorgenommen wurden. Der Kostenaufwand beträgt rd. 250.000,- DM.“

Im Sommerhalbjahr finden seither evangelische Gottesdienste abwechselnd in der Evangeliumskirche in Krumbach und in der Apostelkirche statt.

Architektonische Besonderheiten

Grundriss der Apostelkirche

(Privatarchiv W. Fischer)

Grundriss der Apostelkirche

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 8. [Privatarchiv Willi Fischer]

Aufriss der Apostelkirche

(Privatarchiv W. Fischer)

Aufriss der Apostelkirche

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 9. [Privatarchiv Willi Fischer]

Zweite Grundsteinlegung 1975

(Privatarchiv W. Fischer)

Zweite Grundsteinlegung 1975

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 5. [Privatarchiv Willi Fischer]

Die Apostelkirche ist mit Zum Glossarneugotischen Formen sowie einem steilen Zum GlossarSatteldach und spitzbogigen Fenstern versehen. Ein schmaler, glockenloser Zum GlossarDachreiter und ein hölzernes Eingangsportal zieren die Kirche.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 300:

„mit steilem Satteldach“

„spitzbogige[] Fenster und das von einem in Holz gefertigten […] hervorgehobenen Eingangsportal sowie ein schmaler, glockenloser Dachreiter“

Die Fachwerkwand besteht aus Eichenschwellen und ist beidseitig mit 15 cm dicken, verputzten Ziegeln versehen. Das Fundament besteht aus Backsteinen.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 300:

„Fachwerkkonstruktion aus Eichenschwellen, die mit 15 cm starken, beidseits verputzten Ziegeln ausgefacht [sind]“ „Das Fundament und der außenseitig ca. 70 cm hohe Sockel bestehen aus Backstein-Mauerwerk“.

Im Innenraum ist die Kirche mit neugotischen Schnitzereien am Altar, der Kanzel, der Orgel, sowie dem Chor- und Laiengestühl ausgestattet. Die Glasfenster im Chor der Kirche zieren Evangelistensymbole. Der Betsaal selbst verfügt über einen eingezogenen, Zum Glossarpolygonalen Chor und eine offene Holzbalken-Tragwerkskonstruktion mit bemalten Leistenbrettern.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 300:

„Der Betsaal mit eingezogenem, polygonalen Chor verfügt neben einer offenen Holzbalken-Tragwerkskonstruktion mit bemalten Leistenbrettern über eine durchgehend erhaltene neugotische Schnitzarbeit (Altar, Kanzel, Orgel, Chor- und Laiengestühl), […] zeitgleich die Glasfenster mit den Evangelistensymbolen im Chor.“

In der kleinen Kirche mit Holzboden wurden verschiedene Kunststile vereint: Gotische Schnitzereien an Altar, Kanzel und Gestühl verbinden sich mit italienisch-venezianischen Elementen; zu finden ist ebenfalls die Zum GlossarNazarener Schule.

Fischer, Willi: Geheft zur Apostelkirche, S. 6 [Privatarchiv Willi Fischer]:

„eine Kombination verschiedener Stilarten, nämlich von Gotik, italienisch-venezianischer Renaissance und Nazarener Schule.“

An der östlichen Schmalseite befindet sich ein Zum Glossarkonstruktives Fachwerk mit Schrägstreben.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach, in: Gebhard, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 143:

„Die östliche Schmalseite in konstruktivem Fachwerk mit Schrägstreben [...]“