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Krumbacher Schloss

Lichtensteinschloss

Burgberg 1

erarbeitet von Ilay Sine 2015

Krumbacher Schloss

(Foto M. Prautzsch)

Zusammen mit der benachbarten Pfarrkirche ist das Krumbacher Schloss zentraler Teil des Stadtbilds.

Die Geschichte des Krumbacher Schlosses geht bis in die erste Hälfte des 12. Jh. zurück. Das genaue Baujahr des Schlosses ist unbekannt.

Ab dem Jahr 1213 war das Krumbacher Schloss im Besitz der Markgrafen von Burgau. Nach dem Aussterben des burgauischen Zweiges der Grafen von Berg wurde im Jahr 1301 das Schloss als Reichslehen eingezogen und ging bis 1805 in den Besitz des Hauses Habsburg über. Allerdings wurde das Schloss unter den Habsburgern mehrmals verpfändet, u.a. 1325 bis 1438 an die Herren von Ellerbach.

Der heutige Renaissancebau entstand 1530 bis 1535 unter dem kaiserlichen Rat Hans Lamparter von Greifenstein, dem König Ferdinand Krumbach und Hürben am 05.01.1529 für 8.000 Gulden unter Vorbehalt des Wiederkaufs überließ.

1575 hat Erzherzog Ferdinand den Ort von den Lampartschen Erben eingelöst und an Joh. Baptist von Weber gegeben.

Die Weber von Pisenberg waren daraufhin bis 1630 Inhaber des Lehens, von 1630 bis 1758 die Grafen von Lichtenstein-Kastelkorn. Diese veranlassten nach dem Schwedeneinfall 1632 und den spanischen Erbfolgekriegen (Anfang des 18. Jh.) Reparaturen am Schloss. Vor allem unter Graf Franz Karl von Lichtenstein, der zwischen 1686 und 1707 regierte, wurden viele Umbauten im Inneren durchgeführt, wie z. B. die Stuckdecken, die bis heute erhalten geblieben sind.

Im Jahre 1758 trat der damalige Graf von Lichtenstein freiwillig seine Herrschaft gegen eine lebenslängliche jährliche Pension von 3.000 Gulden an das österreichische Erbhaus ab.

Im Preßburger Frieden von 1805 wurde die Marktgrafschaft Burgau bayerisch und der Abriss des Schlosses war vorgesehen, doch die Gemeinde kaufte das Schloss, um darin 1816 eine Schule einzurichten.

Der Bürgerturm an der Südostecke des Schlosses, welcher wohl im Mittelalter als Gefängnis diente, wurde 1837 abgerissen. Es folgte der Anbau einer Fronfeste als neues Gefängnis bzw. als Justizgebäude.

1837 wurde das Landgericht Ursberg in das Krumbacher Schloss verlegt, weshalb es auch in Landgericht Krumbach umbenannt wurde. Das Schloss war bis zur Auflösung des Landkreises Krumbach im Jahre 1972 auch Sitz des Amtsgerichts, des Bezirksamts und des Landratsamts.

1974 ging das Eigentum am Krumbacher Schloss an den Landkreis Günzburg über. Bis 1975 wurde das Schloss erfolgreich generalsaniert. Seit 1975 ist die Joseph-Bernhart-Fachakademie für Sozialpädagogik dort untergebracht.