Expertenfassung

Krumbacher Schloss

Lichtensteinschloss

Burgberg 1

erarbeitet von Ilay Sine 2015

Krumbacher Schloss

(Foto M. Prautzsch)

Zusammen mit der benachbarten Pfarrkirche ist das Krumbacher Schloss zentraler Teil des Stadtbilds.

Geschichtliches

12. Jh.: Historiker sind uneins über die erste urkundliche Erwähnung Krumbachs. So nennt Heinrich Sinz einen Rodetpertus de Crumbach, der 1140 als Zeuge in einer Urkunde genannt wird. Georg Kreuzer geht aber davon aus, dass damit nicht unser Krumbach gemeint sei, sondern eine Örtlichkeit bei Pfullendorf oder Tettnang im heutigen Baden-Württemberg. Krumbach wird aus seiner Sicht erstmals 1156 sicher genannt, als während eines Hoftags Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Ulm eine Urkunde ausstellte, in der unter den Zeugen der liberi (Freie) Hilteboldus de Crumbach genannt wird. Dieser Hiltipold soll 1146 eine Burg in der Nähe des Krumbads erbaut haben.

Sinz, Heinrich: Krumbach im 12. und 13. Jahrhundert, S. 17; in: Ebd.: Beiträge zur Geschichte von Krumbach (Schwaben), hrsg. von Karl Ziegler, Krumbach 1940, S. 17-25:

„Aus dieser Zeit stammt die älteste urkundliche Nachricht, die bisher über Krumbach gefunden werden konnte, nämlich aus dem Jahre 1140, entnommen einer St. Blasienischen Urkunde. Im Codex Diplomaticus Gerberti Historiae silvae nigrae (- tomus III. der Historia nigrae silvae) ist auf Seite 74 zu lesen eine Urkunde des Welfo dux Spoleti, des Welf VI., Herzogs von Spoleto, Markgrafen von Tuscien. Da heißt es: „Vor dem Herzog von Schwaben, Friedrich (wahrscheinlich Friedrich II., gest. 1147, der Judith, die Tochter des Welfen Heinrich des Schwarzen, also die Schwester Welf VI. zur Gemahlin hatte, der Vater Friedrich Barbarossas und Schwager Welf VI.) und im Beisein seiner Getreuen Radepert von Otholfeswank, Herimann von Marchdorf, Rodetpert von Krumbach, Werinher von Raderei, Ogozo von Ringinhusie, Luipold von Degginhusen und meiner Ministeralen Heinrich von Walpurk, Heriman von Uurte und der übrigen übergebe ich Gott und dem Hl. Blasius die Leibeigenen in Nendingen, nämlich Toticha, Irmingart und Mahthilt, Töchter des Opert von Weiler bei Ravinspurch, mit aller ihrer Nachkommenschaft zum Heil meiner Seele.““

Kreuzer, Georg: Krumbach im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit (ca. 500-1648), S. 51; in: Kreuzer, Georg / Schmid, Alfons / Wüst, Wolfgang [Hg.]: Krumbach. Vorderösterreichischer Markt. Bayerisch-Schwäbische Stadt. Band I, Von den Anfängen bis 1918, Krumbach 1993, S. 45-58:

„Die erste Erwähnung von Krumbach wird mehrfach mit einer Urkunde in Zusammenhang gebracht, nach der Welf VI. vor Herzog Friedrich (?) 1140 (1160?) am Königsstuhl seine Eigenleute zu Nendingen (an der Donau bei Tuttlingen) an das Kloster St. Blasien schenkte. Der dort unter den Zeugen genannte 'Rodetpertus de Crumbach' wird für unser Krumbach in Anspruch genommen. Allerdings handelt es sich bei diesem Crumbach sicher um eine Örtlichkeit bei Pfullendorf oder Tettnang im heutigen Baden-Württemberg. Unzweifelhaft historisch gesicherten Boden betreten wir erst mit einer Urkunde des Augsburger Bischofs Konrad von Hirscheck (1152-1167), die dieser im Juli/August 1156 während eines Hoftags Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) in Ulm ausstellte. Unter den Zeugen dieses Diploms, durch das Bischof Konrad einen Streit zwischen den Mönchen des Zisterzienserklosters Kaisheim und dem Pfalzgrafen Friedrich von Donauwörth beilegte, erscheint neben Herzog Welf VI., dem Grafen Rudolf von Pfullendorf, dem Grafen Gottfried von Ronsberg und dessen Bruder Rupert sowie Rudolf von Hirscheck als letzter in der Reihe der liberi (Freien) Hilteboldus de Crumbach. Dieser Hiltebold, der trotz der Adjectiva `illustris´ und `nobilis´ sicher nicht dem Adel zugerechnet werden darf, besaß Güter in Lechsenried, einer abgegangenen Örtlichkeit beim heutigen Krumbad, sowie in und bei Engetried in der Nähe von Ottobeuren. Sein Bruder Mangold schenkte eine Besitzung in Riblingen (heute Ruhfelden) an das Stift Ursberg. Es erscheint am wahrscheinlichsten, daß beide zu den Gefolgsleuten Welfs VI. zählten.“

In der Nähe des Krumbads soll es eine Burg gegeben haben, die nicht mit dem Krumbacher Schloss gleichgesetzt bzw. verwechselt werden darf. Jedoch zeigt die nachstehende Quelle, dass „Hilteboldus de Crumbach“ bereits 1145 im Zusammenhang mit Krumbach nachzuweisen ist.

Archiv des Krumbads: Auszug aus P. Grimo Kornmann, Prior, aus Nachrichten von Ursberg u. seiner Nachbarschaft vom Jahre 1804:

Hiltipold, ein Bruder Mangolds, Dinastens zu Krumbach, erbaute sich i. J. 1146 unweit Lexenried, welches ein Landgut mit einer Kapelle war, und das er kurz vorher an Ursberg verschenkt hatte, auf einem Berge eine Burg, welche seinen Namen Hiltipoltsberg u. nach der platten Mundart Hilpelsberg genannt wurde.“

Die Geschichte des Vorgängerbaus des heutigen Schlosses geht bis in die erste Hälfte des 12. Jh. zurück. Das genaue Baujahr des Schlosses ist unbekannt.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 1 (Stichpunkt Nr. 2), S. 1 (Stichpunkt Nr. 6):

1100 „[U]m diese Zeit entsteht auf dem Platz des heutigen Schlosses neben der Stadtpfarrkirche „St. Michael“ ein Schloßvorgängerbau als Ritterburg.“
1125 „[B]is zum Jahre 1176 werden die „Edlen von Crumbach“ genannt auf einer von ihnen gebauten Burg (Vorläufer des Lichtensteinschloßes?), s. auch 1100).“

Ab dem Jahr 1213 war das Krumbacher Schloss Lehen der Markgrafen von Burgau.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„1213-1301 Besitz der Markgrafen von Burgau, dann (nach deren Aussterben) bis 1805 des Hauses Habsburg, das Krumbach allerdings vielfach verpfändete, u.a. 1325-1438 an die Herren von Ellerbach.“

Nach dem Aussterben des burgauischen Zweigs der Grafen von Berg wurde im Jahr 1301 das Schloss als Reichslehen eingezogen und ging bis 1805 an das Haus Habsburg über. Allerdings wurde das Schloss unter den Habsburgern mehrmals verpfändet, u. a. 1325 bis 1438 an die Herren von Ellerbach.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„1213-1301 Besitz der Markgrafen von Burgau, dann (nach deren Aussterben) bis 1805 des Hauses Habsburg, das Krumbach allerdings vielfach verpfändete, u.a. 1325-1438 an die Herren von Ellerbach.“

Der heutige Renaissancebau entstand 1530 bis 1535 unter dem Zum Glossarkaiserlichen Rat Hans Lamparter von Greifenstein, dem König Ferdinand den Ort am 05.01.1529 für 8.000 Gulden unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkaufte. Dieser starb 1535 und seine Frau Regina Lamparter übernahm die Verantwortung für das Schloss und das Hürbener Schlössle.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„Der heutige Schloßbau entstand von Grund aus neu unter dem kaiserl. Rat Hans Lamparter von Greifenstein, dem König Ferdinand den Ort am 5.1.1529 um 8000 fl. unter Vorbehalt des Wiederkaufs verkauft [hatte].“

Kreuzer, Georg: Krumbach im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit (ca. 500-1648), S. 51; in: Kreuzer, Georg / Schmid, Alfons / Wüst, Wolfgang [Hg.]: Krumbach. Vorderösterreichischer Markt. Bayerisch-Schwäbische Stadt. Band I, Von den Anfängen bis 1918, Krumbach 1993, S. 45-58:

„Aus einigen Urkunden geht hervor, daß Lamparter und nach dessen Tod (1535) seine Witwe Regina geb. Meuttingin sich um den Um- und Ausbau des Schlosses in Krumbach und des Schlößchens in Hürben verdient machten.“

1575 hatte Erzherzog Ferdinand den Ort von den Lampartschen Erben eingelöst und an Joh. Baptist von Weber erlassen.

Archiv des Krumbads: Auszug aus P. Grimo Kornmann, Prior, aus Nachrichten von Ursberg u. seiner Nachbarschaft vom Jahre 1804:

„Aber i. J. 1575 hat Erzherzog Ferdinand den Ort von den Lampartschen Erben eingelöst u. an Joh. Baptist v. Weber erlassen“

StAA, Urbarium. Generale Beschreibung der Vorderösterreichischen Herrschaft Krumbach, vom Jahre 1759:

„vermög Briefs dd: 14. Marty 1575 hat Erzherzog Ferdinand, die Herrschaft von dennen Lamparterischen Erben eingelöst und an den Johann Baptist von Weeber, abermahl Sub pacto relutionis/. doch erst nach Aussterben der Weeberischen Familie: / per 7200 Gold Gulden: 5308 Gu in Münz“

Die Weber von Pisenberg waren daraufhin bis 1630 Inhaber des Lehens, ab 1630 bis 1758 die Grafen von Lichtenstein-Kastelkorn. Diese veranlassten, nach dem Schwedeneinfall 1632 und den Spanischen Erbfolgekriegen (Anfang des 18. Jh.), Reparaturen am Schloss. Vor allem unter Graf Franz Karl von Lichtenstein, der zwischen 1686 und 1707 regierte, wurden viele Umbauten im Inneren durchgeführt, wie z.B. die Stuckdecken, die bis heute erhalten geblieben sind.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„1575-1630 waren die Weber von Pisenberg Inhaber des Lehens, 1630-1756 die (vor allem in Böhmen und Südtirol begüterten) Grafen von Lichtenstein-Kastelkorn, die jedoch nur ausnahmsweise hier residierten (so verlegte 1650 Graf Maximilian sein Hauswesen von Südtirol nach Krumbach). Nach dem Schwedeneinfall (1632) und dem Spanischen Erbfolgekrieg (Anfang 18. Jh.) [wurden] Reparaturen am Schloß [durchgeführt]. Vor allem unter Graf Franz Karl von Lichtenstein (reg. 1686-1707) [wurden] Umbau[ten] im Inneren [unternommen], [denen] die noch erhaltenen Stuckdecken (Ende 17. und Anfang 18. Jh.) entstammen.“

StAA, Urbarium. Generale Beschreibung der Vorderösterreichischen Herrschaft Krumbach, vom Jahre 1759:

„In anno 1630 ist diese Herrschaft an den Grafen Philiph Rudolph von Lichtenstein gekommen mitlst antauschung Güetter in Tyroll lauth Jmmission befehl dd: 1. Septembr: 1630: Wie solche der v. Weeber besäßen und genuzet hat.

StAA, Urbarium. Generale Beschreibung der Vorderösterreichischen Herrschaft Krumbach, vom Jahre 1759:

„Rechter Hand gegen abend [ist gelegen] das große so genannte Tafel Zimmer Daran ein mit rothen Steinen gepfasterte Camer. Die Deckhen seindt hier schlecht und nur von Holz, wie ingleichen auch der Boden schlecht. Yber die 3.te [g]leiche Stigen wie oben befind: sich Zimmer und Camer wie in der Erst beschribnen Zweyten Contignation, außer das in diesen die döckhen weiß von Stockhador arbeith seindt.“

Im Jahre 1758 trat der damalige Graf von Lichtenstein freiwillig seine Herrschaft gegen eine lebenslängliche jährliche Pension von 3.000 Gulden an das österreichische Erbhaus ab.

Archiv des Krumbads: Auszug aus P. Grimo Kornmann, Prior, aus Nachrichten von Ursberg u. seiner Nachbarschaft vom Jahre 1804:

„Als aber i. J. 1758 der damalige Graf v. Lichtenstein seine Herrschaft gegen eine lebenslänglich jährliche Pension von 3000 fl. an das Erbhaus Österreich freiwillig abgetreten hatte, [wurde die Herrschaft Krumbach und Hürben im selben Jahr wieder an Wettenhausen verpfändet].“

Der Bürgerturm an der Südostecke des Schlosses, welcher wohl im Mittelalter als Gefängnis gedient hatte, wurde 1837/38 abgerissen. Es folgte der Anbau einer Fronfeste, d.h. ein neues Gefängnis bzw. Justizgebäude.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 139:

„Sogen. Bürgerturm, nahe der Südostecke des Schlosses freistehend, rund, wohl mittelalterlich, diente als Gefängnis, auf Darstellung um 1800 nur noch niedrig, um 1837 abgebrochen.“

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„[Es wurde] der Bürgerturm nahe der Südostecke abgebrochen (1837) und an der Südwestecke die Fronfeste (Gefängnis) angebaut.“

1837 wurde das Landgericht Ursberg in das Krumbacher Schloss verlegt, weshalb es auch in das Landgericht Krumbach umbenannt wurde. 1862 erfolgte die Trennung von Justiz und Verwaltung. Das hatte zur Folge, dass nun das Bezirksamt im ersten und zweiten Stock des Schlosses sowie das Landgericht in der neuen Fronfeste untergebracht wurden. Das Schloss beherbergte die Ämter bis zur Auflösung des Landkreises Krumbach im Jahre 1972/73. Ab 1974 ist der Landkreis Günzburg der neue Eigentümer.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136:

„1837 wurde es zum Sitz des (zuvor im ehem. Kloster Ursberg untergebrachten) Landgerichtes bestimmt [...]. Seit 1862 auch Sitz des (damals von der Justizbehörde getrennten) Bezirksamtes; heute Landratsamt und Amtsgericht.“

Das Schloss wurde 1974/75 erfolgreich generalsaniert.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 302:

„Die Generalsanierung von 1974/75 umfasst die Instandsetzung der Dächer, deren Zimmermannskonstruktion u. a. im Bereich der Hängewerke bis zu 20 cm abgesenkt war, Trockenlegung der Umfassungsmauern, Erneuerung bzw. Ausbesserung der Außen- und Innenputze ohne vorherige Befunduntersuchung sowie die Sicherung und zahl[r]eichen Ergänzungen der Wessobrunner Stuckaturen. Leider konnten die für Schlossbauten unverzichtbaren Kamine nicht mehr rekonstruiert werden und die Zinnen wurden statt in herkömmlichem Mauerwerk aus Betonfertigteilen erstellt. [...] Mit der 1975 erfolgreich abgeschlossenen Sanierung des Schlosses wurde ein wichtiger, städtebaulicher Akzent gesetzt, der neben der Erhaltung eines bedeutenden Kulturdenkmals auch durch sein Nutzungskonzept dem Leben in der Stadtmitte einen neuen Impuls verleiht.“

Seit 1975 ist die Joseph-Bernhart-Fachakademie für Sozialpädagogik dort untergebracht.

von Hagen, Bernt / Wegener-Hüssen, Angelika: Denkmäler in Bayern (Landkreis Günzburg), München 2004, S. 301:

„[Seit 1975] beherbergt das Schloss die Fachakademie für Sozialpädagogik“.

Gleich, Walter: Krumbach (Schwaben) in Stichworten, hrsg. von der Stadt Krumbach (Schwaben), Krumbach 2014, S. 152 f. (Stichpunkt 2157):

„[Am] 28.11.[1975] wird nach fast einjähriger Bauzeit das Lichtensteinschloß neben der Pfarrkirche St. Michael in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste seiner Bestimmung als künftiges Domizil der Fachakademie für Sozialpädagogik übergeben. Die Umbau- bzw. Renovierungskosten betragen rd. 2,5 Mio. DM.“

Zur Architektur des Gebäudes

Das Schloss ist ein kubischer Renaissancebau mit drei Stockwerken und Satteldach.

Südfassade (Hauptfront): Die Hauptfront ist achsensymmetrisch angeordnet. Nach jedem zweiten Fenster erfolgt ein breiterer Abstand zum nächsten. Die Fenster stehen auf Zum GlossarPutzband-Zum GlossarGurtgesimsen. In der Mitte befindet sich ein Rundbogenportal, das bis zum Gurtgesims reicht. Die Fenster des 2. Geschosses sind niedriger. Es gibt zudem ein Zum GlossarTraufgesims mit Zum GlossarVolutenkonsolen.

Ostseite: Diese Seite hat drei Fensterachsen in weiten Abständen. Das Gurtgesims wird wie im Süden fortgeführt. Der Giebel hat gewellte, mit Zinnen besetzte Ränder. Zwischen den Zinnen gibt es s-förmige Schwünge. Im Giebel befinden sich vier Geschosse. Unten befinden sich zwei große Fenster zwischen zwei kleinen. Darüber ist eine stichbogige Speicheröffnung zwischen kleinen Rechteckfenstern. Nochmals darüber gibt es noch eine Stichbogenöffnung. Ganz oben befindet sich ein Rechteckloch.

Nordseite: Auf dieser Seite ist die Fensteranordnung unregelmäßig. Auch hier sind die Gurte wie auf den anderen Seiten vorhanden. Das Traufgesims ist aber ohne Konsolen.

Westseite: Die Westseite ist wie die Ostseite, doch im Giebel ist noch eine stichbogige Speicheröffnung zugesetzt.

Habel, Heinrich: Landkreis Krumbach; in: Gebhart, Torsten / Horn, Adam [Hg.]: Bayerische Kunstdenkmale Bd. 29, München 1969, S. 136 ff.:

„[Das Schloss ist ein k]ubischer, hochragender Renaissancebau. [Es ist ein r]echteckiger Block (ca. 26,5x17 m) von 3 Geschossen mit 6x3 Achsen (Rechteckfenster) und Satteldach. Südfassade (Hauptfront): Achsen [sind] rhythmisch angeordnet (nach jedem zweiten Fenster breiterer Abstand). Die Fenster stehen auf Putzband-Gurtgesimsen (dasjenige über dem Erdgeschoß verdoppelt). Traufgesims [ist] mit kleinen Volutenkonsolen. In der Mitte [ist ein] (zwei Fensterachsen entsprechend) Rundbogenportal, von rechteckiger Rustikalplatte aus Sandsteinquadern gerahmt (mit Kämpfersteinen und darüber Keilsteinteilung), die bis zum Gurtgesims reicht. Fenster des 2. Obergeschosses [sind] niedriger. Ostseite: [hat] drei Fensterachsen in weiten Abständen, Gurte [sind] wie im Süden, das Konsolgesims [ist] an der Giebelsohle fortgeführt. Am Giebel [sind] gewellte, mit Zinnen besetzte Ränder (vgl. Schloß Neuburg a. d. Kammel); die Zinnen schließen über einem Gesims abwechselnd mit Halbkreisaufsatz oder in Schwalbenschwanzform; zwischen den Zinnen [befinden sich] s-förmige Schwünge. Im Giebel [sind] 4 Geschosse: unten [sind] 2 große zwischen kleinen Fenstern, darüber [ist eine] stichbogige Speicheröffnung zwischen kleinen Rechteckfenstern, darüber eine zweite Stichbogenöffnung, in der Spitze [ist ein] Rechteckloch. Nordseite: [ist] mit unregelmäßiger, z. T. veränderter Fensteranordnung; Gurte [sind] wie sonst am Bau, am Traufgesims [befinden sich] keine Konsolen. Westseite: gleich[t] der Ostseite, doch im Giebel [ist] die stichbogige Speicheröffnung zugesetzt.“